Der Runde Tisch zur Straßenkunst verlief nicht zur Zufriedenheit der Künstler. An der Regulierung wird nur marginal geschraubt werden, eine Einbeziehung der Künstler ist nicht vorgesehen. Die Initiative Artists of Dresden erwägt in den kommenden Tagen weitere Schritte.
Vergangenen Donnerstag fand der Runde Tisch zur Evaluierung der neuen Straßenkunstregelung statt. Dazu geladen waren Ralf Lübs vom Ordnungsamt, Prof. Reinhard Koettnitz vom Straßen- und Tiefbauamt, die Stadträtinnen Christiane Filius-Jehne (Grüne) und Christa Müller (CDU) und ein Mitarbeiter des Kulturrathauses. Ebenso nahmen die Künstler Michael Pritzke, Georg Gräßler von der Initiative Artists of Dresden und Sebastian Maul von der Band Stilbruch teil. Zusätzlich saßen ein Mitarbeiter des City-Managements und ein Verterter des Bistums Dresdens als Repräsentant zweier Anwohner der Altstadt am Tisch. Moderiert wurde das Gespräch von Gastgeber Dr. Lunau, selbst Anwohner der Innenstadt.
Thema der Debatte war, neben den Problemen einiger weniger Anwohner, die Situation der Dresdner Straßenkunst vor und nach der Neuregulierung. Einig waren sich alle Beteiligten darin, dass jegliche Regelung nur sinnvoll ist, wenn sie kontrollier- und durchsetzbar ist. Herr Lübs machte deutlich, dass seine Behörde keinerlei Kapazitäten habe mehr als zweimal pro Tag die Einhaltung zu kontrollieren.
Zur Zeit bedeutet das, dass die Regelung von vielen Künstlern in der Innenstadt ignoriert wird und sogar vermehrt Beschwerden eingehen.
“Der von den Künstlern eingeforderte – und durch UN-Konventionen bestätigte – Status der Straßenkunst als wichtiger Bestandteil der Innenstadtkultur wird seitens der Verwaltung ignoriert”, sagt Georg Gräßler, Sprecher der Initiative Artists of Dresden. “Der Petition mit über 7000 unterschriften, die sich für eine offene und einer Kulturstadt würdigen Straßenkunstregelung ausspricht, stehen 104 offizielle Beschwerden bezüglich Straßenkunst gegenüber. Dr. Lunau betonte, dass jedwede Petition nichts am Verhalten der Stadtverwaltung ändern werde.”, ergänzt er.
Die Überarbeitung der Neuregulierung wird nicht viel mehr als ein leichtes Nachbearbeiten der Standorte und Genehmigungsdauer. Dies findet weiterhin ohne Einbindung der Künstler statt und wird ausschließlich vom Straßen- und Tiefbauamt durchgeführt. Lediglich eine Vorschlagsmöglichkeit für weitere Standorte per E-Mail wurde den Künstlern zugestanden.
“Die Initiative Artists of Dresden wird weiterhin für die Abschaffung der jetzigen Regulierung kämpfen. Da eine Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung nicht möglich ist, werden wir uns nun mit den Stadtratsfraktionen zusammensetzen”, so Gräßler abschließend.
Weitere Informationen:
http://www.artists-of-dresden.org
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