Wir laden Euch auch diese Woche herzlich zu unserem sechsten
Postplatzkonzert
zum Thema „Bio-Deutsch?!“ ein. Islamwissenschaftler Tobias Morike wird den Begriff Bio-Deutsch dekonstruieren. Für die Musik sorgen diesmal die Jindrich Staidel Combo, Airwolf und der Dresdner Gnadenchor.
Wir freuen uns auf Euch!
Was bedeutet das eigentlich bio-deutsch? Hier geboren, gesät von deutschen Eltern, die wiederum von ihren Vorfahren angepflanzt wurden? Behaglich aufgezogen auf deutschem Boden und gedüngt mit deutschen Werten?
Und was bedeutet das für Menschen, die in zweiter oder dritter Generation in diesem Land sind? Sie leben zwar seit mehreren Jahrzenten hier, haben einen deutschen Pass, aber das sind doch keine „ric htigen“ Deutschen. Oder doch?
Die Integrationsdebatte hat viele fragwürdige Begriffe zu Tage gebracht. Bio-Deutsch gehört zu den schillernden. Der Begriff benennt, was für viele heute noch das „Deutschsein“ definiert – die biologische Abstammung, eben „deutsches Blut“ – und für etliche Mitmenschen alltags-rassistische Realität ist. Geflüchtete und Eingewanderte sollen sich integrieren, aber sie und ihre Kinder und Kindeskinder können niemals bio-deutsch werden.
Wir wollen uns am Montag mit dem Begriff auseinandersetzen, uns an die eigene, höchstwahrscheinlich nicht urdeutsche Nase fassen, unser Selbstverständnis als deutsche Gesellschaft hinterfragen, angesichts eigener rassistischer Denkfehler erschrecken, aufzeigen was solch eine Bezeichnung anrichten kann und welche Rolle die Abstammung nach wie vor bei der Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft spielt.
Die Jindrich Staidel Combo – das sind vier Musiker, die eine musikalisch kulturelle Reise ins Hinterland der Fantasie zu den Quellen der Jazzpolka unternehmen. Dabei kommt es zu einem Feuerwerk der Jazzpolka, wo Raum auf Zeit trifft, und bei dem Pro Haska, ein Tscheche gefangen im Körper eines Deutschen, mit ein- und leitenden Worten in Brocken German durchs Programm führt. Erleben Sie einen Abend, der die dunkle Seite unseres Alltags mehr als nur aufhellt und wie immer in Farbe ausgestrahlt wird. Es gilt „Wer tanzen möchte, lässt es bitte bleiben!“
Hawaii, 1983. Magnum kämt sich lässig mit dem Butterfly den Schnauzer, während die Girls schon Hula um den Ferrari 308 tanzen. Eine Szene, die einen Soundtrack verlangt. Und AIRWOLF liefern ihn jetzt. Handlich und stark. Wie Faxe in der Wikinger-Edition. Nur frischer.
Sangen Turbonegro vor drei Jahren noch »I got an knife«, antworten diese vier Herren jetzt mit »I am the axe« und blasen Kaugummi kauend zum musikalischen Faustkampf in Leder und Jeans. Mit Herz. Und Eiern. Anders kriegt man Garage und Blues auch nicht adäquat in die Konserve. Und schon gar nicht auf die Bühne.
Aber wer oder was ist diese Band mit dem geflügelten Namen eigentlich? Man weiß es nicht, denn die Frage wird vom Ohrwurm gefressen während